Andenken an Sternenkinder
Sternenkinder: Andenken ehren, Erinnerungen schaffen und die Eltern-Kind-Beziehung würdigen
„Hurra! Wir sind schwanger!“ – verkünden werdende Eltern oftmals schon früh in der Schwangerschaft an Freunde, Familie und Nachbarn. Alle freuen sich mit dem Paar auf den Nachwuchs. Doch eine echte emotionale Beziehung zu dem Minimenschen haben in der Regel nur Mama und Papa.
Wenn das Kind stirbt, bevor es zur Welt kommt oder während der Geburt verstirbt bricht für die Eltern eine Welt zusammen. Das Umfeld steht oft hilflos daneben und schweigt aus Ratlosigkeit. Das Thema ist bis heute ein Tabu. Aber: Eltern von Sternenkindern brauchen Trost, Gespräche und Erinnerungen an ihr Kind.
Was sind Sternenkinder?
Als Sternenkind werden Kinder bezeichnet, die noch im Mutterleib verstorben sind oder aber während oder kurz nach der Geburt sterben. Andere Namen für diese Kinder sind Schmetterlingskinder, Engelskinder oder Stille Wunder.
Der Gedanke hinter diesen sehr poetischen Namen ist, dass diese Kinder zwar nie das Licht der Welt erblicken durften oder niemals den Boden dieser Welt mit eigenen Füßen betreten haben, aber dafür auf Ewig Kinder des Himmels sind.

Jedes Jahr erblicken in Deutschland rund 700.000 Babys das Licht der Welt. Hinzu kommen schätzungsweise 90.000 bis 180.000 Sternenkinder. Denn bis zu 25 Prozent aller Schwangerschaften enden tragisch: Je nachdem, wann die Kinder versterben und wie viel sie dem Zeitpunkt wiegen, wird von Fehl- oder Totgeburt gesprochen.
Trotz der hohen Zahl sind diese Sternenkinder weitgehend unsichtbar in unserer Gesellschaft. Das Thema wird in Deutschland als Tabuthema behandelt.
Auch, wenn sich in den letzten Jahren schon Vieles verbessert hat und sich allmählich eine Wertschätzungs- und Erinnerungskultur entwickelt, so besteht hier noch immer viel Nachholbedarf.
Initiativen wie der Verein Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen e.V., der von MeinBabyposter unterstützt wird, möchte dazu beitragen, die Erinnerung an diese Kinder zu gestalten und wach zu halten.
Erinnerungen gestalten und Andenken schaffen
Wird ein Kind geboren und beginnt sein Leben, so werden Eltern und Baby mit Geschenken und Karten zur Geburt regelrecht überflutet. Zur Geburt eines Sternenkindes ein Geschenk zu überreichen ist natürlich sehr heikel, da es gleichzeitig der Todestag dieses Kindes ist.
Andererseits kann ein mit Bedacht gewähltes Geschenk eine Manifestation davon sein, dass es dieses Kind gab. Und genau das ist die Bestätigung, die sich die meisten Sterneneltern wünschen. Bei solchen Geschenken kann es sich um ein wetterfestes Spielzeug handeln, mit dem das Grab gestaltet werden kann.
Auch ein Sternenkindposter, das eine dauerhafte Erinnerung an dieses Kind darstellt und zuhause aufgehängt werden kann, ist ein pietätvolles Geschenk. Alternativ kann den Sterneneltern ein Buch zur Trauerbewältigung überreicht werden.

Trauer um das verlorene Kind bewältigen
Lange Zeit wurde Eltern keine Möglichkeit gegeben, sich von ihrem Kind zu verabschieden. Es wurde davon ausgegangen, dass es besser sei, die Eltern würden ihr totes Kind nicht zu Gesicht bekommen.
Diese Haltung basierte auf der Annahme, dass ein Betrachten und im Arm halten des toten Kindes eine zu enge Bindung entstehen lassen würde und so der Abschied noch schwerer werden würde.
Allerdings haben Eltern, insbesondere die Mütter, meist schon während der Schwangerschaft ein inniges Verhältnis und enges Band zu ihrem Kind.

Erst seit Beginn dieses Jahrtausends hat sich der Umgang mit Sternenkindern und deren Eltern verändert: In Krankenhäusern ist es inzwischen üblich, dass Eltern Raum und Zeit erhalten, ihr Kind zu verabschieden. Und seit 2013 gibt es die Möglichkeit, für ein Sternenkind, unabhängig von der Schwangerschaftsdauer, eine beurkundete Bescheinigung vom Standesamt zu erhalten.
Sternenkinder müssen zudem mindestens in einem Sammelgrab beerdigt werden. In den meisten Bundesländern haben Eltern das Recht, ihre Kinder auch in einem Einzelgrab zu bestatten.
Abschied vom Sternenkind in der Klinik
Ist das Kind schon so groß, dass es auf normalem Weg auf die Welt gebracht wird, so bieten Kliniken den Eltern eines Sternenkindes heute einen Raum an, in dem sie ihr Kind betrachten können. Eltern dürfen das Kind einkleiden und halten.
Es gibt auch spezialisierte Babyfotografen, zu denen die meisten Kliniken Kontakte haben, die Sternenkinder fotografieren. Diese Fotos sind für viele Eltern von Sternenkindern ein wertvolles Andenken.
Wenn die Eltern dies wünschen, können auch Angehörige zum Abschied nehmen in der Klinik eingeladen werden. Außerdem sind Klinikseelsorger in Rufbereitschaft, um die Familie zu betreuen.
Gemeinsam trauern: Trauerfeier und Beerdigung
Eine Beerdigung und eine Trauerfeier sind eine Möglichkeit, das Kind als Teil der Familie zu begrüßen und es würdevoll zu verabschieden. Heute sind auch die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer bereit, die Beerdigung eines Sternenkindes zu begleiten.
Auch bei Sternenkindern, die vor Vollendung der zwölften Schwangerschaftswoche verstorben sind, gibt es meist die Möglichkeit, auf Wunsch eine Beerdigung mit Seelsorger durchzuführen.
Eine Beerdigung, zu der auch Angehörige und enge Freunde der Familie eingeladen werden können, erleichtert es oft, über das Sternenkind zu sprechen.
Trauerbewältigung: Leben mit dem Verlust
Ganz gleich, wie klein und wie jung das Sternenkind bei seinem Tod war: Die Eltern haben ein Kind verloren und müssen mit diesem Verlust zu leben lernen. Dies gilt umso mehr, wenn bereits andere Kinder in der Familie sind, die nicht nur versorgt werden müssen, sondern selbst ein Geschwisterkind verloren haben.

Die ersten Ansprechpartner, wenn es um diese Trauerbewältigung geht, sind Hebammen und KlinikseelsorgerInnen. Merken Eltern von Sternenkindern, dass sie ihre Trauer nicht alleine bewältigen können, sollten sie Hilfe bei Selbsthilfegruppen, TherapeutInnen oder in Beratungszentren suchen.
Sterneneltern Trost spenden
Die Reaktionen aus dem Umfeld von Eltern von Sternenkindern reichen vom gut gemeinten „Ihr werdet bestimmst ganz schnell wieder schwanger“ bis zu „Aber das war doch noch gar kein Kind“. Bezeichnungen wie „Fehlgeburt“ oder „Abgang der Leibesfrucht“ empfinden die meisten Eltern von Sternenkindern als entwürdigend.
Dabei steckt bei den meisten Menschen gar keine böse Absicht hinter solchen Reaktionen, sondern Angst etwas Falsches zu sagen.
Im Grunde ist es jedoch ganz einfach: Die Eltern haben ein Kind verloren. Sie brauchen Trost, Unterstützung und Hilfe, dem Sternenkind ein Andenken zu setzen. Aber wie kann der Trost für Sterneneltern konkret aussehen?
Beileid bekunden
Verliert eine Person einen Partner oder ein Elternteil, so ist es gesellschaftlicher Konsens, dieser Person das Beileid auszusprechen. Das bedeutet in unserer Gesellschaft die Anerkennung des Leids, das dieser Mensch gerade erduldet.
Eltern von Sternenkindern sollte daher auf jeden Fall kondoliert werden. Dies kann persönlich, mit einer Karte oder einem Kranz zur Beerdigung passieren. Trostspendene Sprüche für Sternenkinder haben wir in einem anderen Blogpost thematisiert.
Andenken an Sternenkinder
Der berühmte deutsche Dramatiker, Librettist und Lyriker Bertolt Brecht hat gesagt: „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“ Daher ist es für Sterneneltern so wichtig, dass das Andenken an ihr Kind am Leben gehalten wird.
Der von MeinBabyposter unterstützte Verein Herzenssache hat daher einen Ort der Erinnerung geschaffen, an dem Sternenkindern gedacht wird. Dieser Ort der Erinnerung befindet sich auf dem auf dem Friedhof Wandlitz/OT Schönwalde.
Hier wurde ein Gedenkstein mit Erinnerungsblättern aus Bronze für die Sternenkinder errichtet. An einem Baum der Stille, der dort ebenfalls vom Verein gepflanzt wurde, können Angehörige von Sternenkindern zum Trauern und Gedenken kommen.
Da es jedoch nicht in er jeder Stadt und in jedem Dorf einen solchen Ort der Erinnerung gibt, lassen sich auch symbolische Orte der Erinnerung kreieren. Dies können ganz unterschiedliche Dinge sein:
- Hand- und Fußabdruck des Sternenkindes
- Fotos von dem Sternenkind
- Fotokollage von Ultraschallbildern, wenn es sich um ein sehr kleines Sternenkind handelt
- Erinnerungskästen mit Ultraschallbildern, dem Mutterpass und ggf. weiteren Gegenständen
- Erinnerungsposter wie das Sternenkindposter

Personalisierte Erinnerungen an Sternenkinder
Sterneneltern wollten, wie alle werdenden Eltern, ihr Baby nach der Geburt mit nach Hause nehmen. Doch nach der Geburt eines Sternenkindes bleibt das Kinderzimmer leer, das Kind kommt nie im Zuhause der Eltern an. Viele Sterneneltern sehnen sich danach, ihrem Kind einen Platz zu schenken, der sich nicht nur im Herzen und der Erinnerung der Eltern befindet. Hier gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, zwischen denen Sterneneltern wählen können:
- Sternetaufe: Es gibt die Möglichkeit, einen Stern zu „kaufen“ und diesen zu taufen. Der Käufer des Sterns erhält dann auch eine Urkunde und eine Sternenkarte, auf der der Stern verortet ist.
- Kettenanhänger: Der Name des Sternenkindes kann auf einen Kettenanhänger graviert werden. So können Sterneneltern ein Andenken an ihr Kind jederzeit bei sich tragen.
- Sternenkindposter: Dieses Poster kann individuell mit Namen und auf Wunsch weiteren Daten des Kindes sowie einem Wunschmotiv und einer frei gewählten Farbvariante gestaltet werden. Mit diesem Poster zieht eine dauerhafte Erinnerung Zuhause bei den Sterneneltern ein. Zugleich unterstützen Sterneneltern mit einem solchen Poster die Arbeit des Vereins Herzenssache.

- Wenn Sie eine Auswahl auswählen, wird eine vollständige Seite aktualisiert.
- Drücken Sie die Leertaste und dann die Pfeiltasten, um eine Auswahl zu treffen.